Costa Rica: Reisezeit? Wetter? – Wie? Wo? Wann? Warum?
Gestern war mal wieder so ein Tag: Geplant war es, den Tag mit Gleitschirmfliegen zu verbringen. Und es sieht gut aus. 6:30 Uhr morgens, der Tag begrüßt mich mit strahlendem Sonnenschein. Für mich ungewohnt motiviert springe ich aus dem Bett, stürme zur Kaffeemaschine und feure Whatsapp Nachrichten an den halben Freundeskreis ab.
7.30 Wolken (und zeitgleich ziehen die ersten Zweifel auf)
8.30 Regen
9.30 Weltuntergang … von meiner Stimmung her fühlte ich mich irgendwie an die WM und das Deutschland – Südkorea Spiel erinnert: irgendwo zwischen Enttäuschung, Ungläubigkeit, Resignation und Zorn auf die göttliche Ungerechtigkeit
Halt, Stopp! Luftholen und Daumen drücken, dass der Costa Rica Effekt zum Tragen kommt. Und viele von Euch wissen es, so Klein wie Costa Rica ist, so Riesig ist es doch in seiner Vielfalt. Und das gilt eben auch für das Klima. Nur weil es in San José aus allen Kübeln schüttet, heißt das noch lange nicht, dass es am Pazifik nicht schön sein kann. Also die Scheibenwischer auf die maximale Stufe schalten und trotzdem losfahren… das Auto voller ungläubiger und leicht höhnischer Freunde.
Das liebe Wetter ist im Urlaub doch auch immer Fundament der Glückseligkeit (Warum eigentlich?). Und immer noch wird Costa Rica beworben mit der strikten Unterteilung Trockenzeit = beste Reisezeit; Regenzeit = „grüne“ Reisezeit. Etwas ist schon daran, aber ganz so einfach ist es eben doch nicht. Bei guter Reiseplanung, richtiger Streckenführung, Flexibilität, gut geplanten Tagesabläufen und auch der Erkenntnis, dass ein bisschen Regen bei durchweg warmen Temperaturen und insbesondere im Regenwald kein Beinbruch ist, lässt sich Costa Rica wirklich gut das ganze Jahr über bereisen. Denn vielerorts regnet es beispielsweise fast zuverlässig nur am Nachmittag. Damit kann man arbeiten! Die südliche Karibik erlebt oft einen karibischen Sommer mitten in der Regenzeit. Und wieder andere Orte entwickeln auch erst ihre wahre Magie, wenn die Natur in Saft und Kraft steht, die Flüsse und Wasserfälle rauschen und donnern oder die Blitze krachend ins Meer schlagen.
Manchmal werde ich gefragt, welchen Monat ich für eine Costa Rica Reise empfehlen würde. Nun, so wie eben schon beschrieben passt jeder Monat. Aber wenn ich wählen müsste, dann würde ich dem Mai meine Stimme geben: am Übergang zwischen den Jahreszeiten. Der erste Regen kommt und sorgt für neues Wachstum. Und dort und wo die Trockenzeit wirklich eine Rolle spielt, dauert sie oftmals noch vorwiegend an. Dann ist zudem Nebensaison und es geht verhältnismäßig ruhig zu in den Hotels und Nationalparks bei gleichzeitig moderateren Preisen. Sofern möglich versuchen Fredy und ich auch immer unsere www.TICO.REISEN Angebote in diese Zeit zu legen.
Tja und der Tag am Pazifik zum Fliegen? Ein voller Erfolg! Auf halben Weg runter an dem Pazifik hörte der Regen auf, die Sonne kam raus: perfekte Bedingungen. Die Erklärung auf das Warum? Der starke, karibische Nordostwind, der San José den Regen brachte, wurde an den Bergen in der Landesmitte gebremst, während gleichzeitig die Feuchtigkeit abgeworfen wurde. Dazu kam, dass der bodennahe Seewind vom Pazifik in die entgegengesetzte Richtung wirkte.