Mit dem Paramotor entlang Costa Ricas Karibikküste – ein Abenteuerbericht!
Costa Rica. Karibikküste. Paramotor. Drei Worte und dazwischen eine solche unbeschreibliche Magie, die sich kaum in Worte fassen lässt. Drei Tage zwischen der Grenze mit Nicaragua im Norden und der mit Panama im Süden. Drei Freunde, die mich auf diesem epischen Abenteuer in der Luft begleitet haben.
Halt Stopp! Und einen Schritt zurück: denn schnell verliere ich mich in romantischen Schwärmereien, wenn ich mich an diesen wahr gewordenen Traum zurückerinnere. Und um der Romantik den Zahn zu ziehen, hilft es mir vielleicht noch einmal klar zu stellen, dass der Anlass zu diesem luftigen Abenteuer eigentlich das vermaledeite Coronavirus war.
Costa Rica lebt vom Tourismus. Und mit geschlossenen Grenzen und der halben Welt im Würgegriff der Quarantänemaßnahmen, sahen Esteban, Harry, Arturo, Dave und ich uns plötzlich mit mehr Freizeit als gewünscht ausgestattet. Ein costa ricanisches Team wie die Vereinten Nationen: mit Vertretern aus England, USA, El Salvador, Deutschland und wenigstens einem reinrassigen Quoten-Tico. Im Grunde ist die Herkunft jedoch völlig gleich. Was uns mehr verbindet als jeder Patriotismus, ist die Leidenschaft für das Paramotor Fliegen.
Der Karibik ruft!
Die Zeit hatten wir jetzt plötzlich und die Karibikküste lockte uns mit ihrer wilden Schönheit und dem „karibischen Sommer“. Insbesondere im September und Oktober, gegenläufig zu allen anderen Teilen des Landes, stellt sich in der Karibik Costa Ricas meist eine stabile Schönwetterperiode ein. Hinzu kommt die „wilde Schönheit“: bei nur etwas über 200 Kilometern Küstenverlauf zwischen der Grenze mit Nicaragua im Norden und der mit Panama im Süden, bietet die Landschaft viel Abwechslung und weitläufige Naturschutzgebiete. Etwa die Hälfte dieses Küstenverlaufes ist noch nicht einmal per Straße erreichbar, da sich durch den dichten Tieflandregenwald unzählige Flüsse ihren Weg in den Atlantik bahnen. Lediglich Boote nutzen die Flussläufe und Kanäle im Hinterland, um diese Regionen mit dem restlichen Land zu verbinden.
Von Planung, Vorbereitung und Bedenken
Der aufmerksame Leser und erfahrene Pilot ahnt schon: So einige Zweifel und Logistikprobleme waren Teil des Abenteuers. Für weite Strecken gab es hier keine Möglichkeit, sich von einem Auto bergen zu lassen. Keine Tankstellen. Keine Supermärkte oder McDonalds für eine kalte Cola und einen schnellen Burger. Auf der anderen Seite würden uns unsere geschickt vernähten Duschvorhänge und gesäßseitig montierten Luftquirle einen Einblick in und Ausblick über Landschaften ermöglichen, wie sie wohl noch nie jemand zuvor auf diese Weise und mit dieser grenzenlosen Freiheit hat erleben dürfen.
Am Abend vor dem Aufbruch in unser Paramotor Karibikabenteuer fanden wir uns alle im Süden Costa Ricas nahe dem Playa Cocles ein. Wir hatten ein großes Haus mit großer Terrasse gemietet. Im Nu war diese Terrasse belagert von Rahmenelemente, zerlegten Vergasern, Benzinkanistern und halb fertig programmierten Funkgeräten. Die Windprognosen wurden studiert, Distanzen und Benzinverbrauch kalkuliert. Jede Schraube wurde noch einmal nachgezogen, jedes Gepäckstück minimiert und reduziert, um für den nächsten Tag mit zuverlässiger Ausrüstung und leichtem Gepäck das Wagnis anzutreten.
Der Abenteuerflugplan war gefasst: 1. Flug: Erste Etappe von Playa Cocles bis zur Hafenstadt Limón. Zwischenlandung, um Benzin nachzutanken und 2. Flug: Weiterflug nach Norden, abseits von Straßen und Zivilisation, bis zum Dorf Tortuguero. Übernachtung. Tanken. 3. Flug: Nächster Flug weiter nach Norden bis an die Grenze mit Nicaragua. Rückkehr nach Tortuguero. Tanken. 4. Flug: Rückkehr bis nach Limón und Playa Cocles. Übernachtung. 5. Flug: Abschiedsflug entlang des Grenzflusses Sixaola zwischen Costa Rica und Panama bis zur Mündung und entlang der Küste zurück bis Playa Cocles.
Nach Norden in die Wildnis
Wir waren allesamt früh auf am nächsten Morgen. Ein Happen Frühstück und dann sind wir mit leichtem Gepäck für zwei Tage (das sich sehr schwer anfühlte), vollen Benzintanks, 2-Takt Öl zum Benzinmischen, unseren Motoren und unseren Gleitschirmen sowie voller Erwartung, flatterigen Nerven und „schweren“ Bedenken runter an den Strand, unserem ersten Startplatz. Dave hatte sich leider entschieden, uns auf diesem Abschnitt des Abenteuers nicht zu begleiten. Aber für uns vier Luftikusse galt es jetzt, für zwei Tage und eine Nacht in die Wildnis zu fliegen und allen Widrigkeiten zu trotzen. Als erstes war jedoch Geduld verlangt: Der Wind kam aus dem Landesinneren. Schließlich jedoch drehte er und der erste Hauch einer Meeresbrise ließ uns in Startvorbereitungen ausbrechen. Mit so viel Gepäck, so schwer beladen, war keiner von uns Vieren bis jetzt je in die Luft gegangen. Vorwärtsstarts, über weichen Sand, wacker der Brandung entgegen, mit strammen Beinen und festem Glauben, dass unsere Gleitschirme uns über die Wogen hinweg in den Himmel tragen würden. So sollte es sein! … und so kam es glücklicherweise auch!
Allerdings mussten wir gleich zu Beginn etwas bangen. Arturos Leinen verhakten sich wiederholt am Rahmen und Estebans Motor war im Leerlauf etwas asthmatisch. Der erste Start und Harry und ich kreisten und kreisten und bangten der Dinge unter uns, belohnt allerdings von einem ersten, fantastischen Ausblick über Strand und Regenwald, Korallenriffen, Wellenreitern und bunten karibischen Häuschen. Wir sollten allerdings bald alle unseren Weg in die Luft finden, um den ersten und einen der kürzesten Flüge unseres Karibikabenteuers anzutreten. Bis zu Costa Ricas größter Hafenstadt Puerto Limón waren wir nur eine knappe Stunde unterwegs. Wir hätten ohne Probleme noch weiter fliegen können, waren uns aber bewusst, dass der nächste Abschnitt einen prall gefüllten Benzintank voraussetzte. Hier konnten wir noch einmal tanken.
Tankstopp in Puerto Limón
Gelandet sind wir südlich der Stadt in der Nähe des kleinen Flughafens am Strand. Im Handumdrehen stellte sich eine kleine Menschenmenge ein, die uns mit begeisterten Fragen überhäufte. Nur geringfügig länger dauerte es, bis die Polizei der Luftüberwachung des kleinen Flughafens auftauchte, um mit unverhohlener Begeisterung unsere Ausrüstung und Flugpläne zu begutachten. Fast als Nachgedanke fiel Ihnen noch ein, unsere Personalien aufzunehmen, ohne dass dieser kleine Luftraum Fauxpas jemals für ernsthaften Anstoß sorgen sollte. Die armen Kerle hatten seit Beginn der Coronakrise kaum noch Flugverkehr zu verzeichnen gehabt und waren froh um die Abwechslung. Auf einem Pick-Up Taxi zurrten wir unsere Motoren fest für die Fahrt zur nahen Tankstelle und quetschten jeden möglichen Milliliter Benzin in die Tanks. Die Sonne schien. Der Wind war günstig. Wir wollten weiter.
Reihum gute Starts und schon waren wir über Puerto Limón. Limón ist durch und durch Hafenstadt, in gutem wie in schlechtem Sinne, und der logistische Nabel, der eine kleine Exportnation mit der großen Welt verbindet. Schnell ließen wir die neuen APM Containerschiffterminals hinter uns. Die letzte Straße wurde zur Sandpiste und endete an der nächsten Flussmündung: vor uns erstreckte sich der Atlantik rechts, der Regenwald links, mit dem gelegentlichen Dorf, welches per Boot versorgt wurde. Wir folgten der Küste und dem schnurgeraden Strand. Eine sichere Notlandung am Strand wäre zu jedem Zeitpunkt möglich gewesen. Allerdings mag ich mir gar nicht ausmalen, wie lange eine Bergung wohl gedauert hätte, wäre einer unserer Motoren ausgefallen. Instinktiv stiegen wir alle Vier höher in den Himmel hinauf, um im Zweifelsfall weiter gleiten zu können. Aber die Motoren schnurrten klaglos dahin und ein günstiger Wind zerstreute bald alle Sorgen, dass das Benzin nicht reichen könne. In der Ferne machten wir bald den Cerro Tortuguero aus, die einzige Erhöhung, die den langen, flachen Küstenlauf durchbricht.
Der Nationalpark Tortuguero ist weltbekannt für die Meeresschildkröten, die seit Jahrmillionen hier ihre Eier in den Strand buddeln. Ich kann mich glücklich schätzen, diesen Vorgang schon mehrmals aus der Nähe beobachtet haben zu können. Jetzt eröffnete sich mir eine neue Perspektive. In der Saison der Eiablage paaren sich Männchen und Weibchen vor der Küste. Die Weibchen legen dann nachts ihre Eier in den Sand. Ein Blick nach rechts über die Weiten des Ozeans enthüllte hunderte, nein tausende Schildkröten, meist Pärchen nahe der Oberfläche: ein Anblick, den ich nur im Herzen mitnehmen konnte, da mein Kameraobjektiv der Situation nicht gewachsen war!
Etappenziel Tortuguero
Mit reichlich Höhe und reichlich Benzin lag das Dorf Tortuguero nach knapp zwei Stunden Flug dann unter uns. Gemächlich ließen wir uns diesem abgelegenen Paradies im Herzen des Nationalparks entgegensinken. Ein Brummen? Ein Summen? Ein Schatten? Ein Sausen? Niemand in Tortuguero hat je zuvor einen Gleitschirm oder einen Paramotor gesehen. Zwei oder drei elegante Schwünge über dem Strand und das halbe Dorf, Jung und Alt, war am Strand zusammengekommen. Zudem lebt auch Tortuguero vom Tourismus und war hart von der Coronakrise getroffen worden und folglich in einen unfreiwilligen Dornröschenschlaf gefallen. Jetzt war eine neue Attraktion da, um das Dorf wieder aufzuwecken! Ein paar Kreise zur allgemeinen Begeisterung zogen wir noch, bevor wir müde und hungrig aber zufrieden landeten.
Tortuguero ist klein. Hier spielt sich das Leben zu Fuß oder mit dem Boot ab. Wir hatten glücklicherweise eine Unterkunft, die sogar mit einem schweren Motor auf dem Buckel in nächster Nähe lag. Ein herrliches Gefühl, das Gewicht abzulegen, die langärmelige Kleidung (Sonnenschutz) und die Fliegerstiefel auszuziehen und barfuß in Shorts auf die Pirsch nach kaltem Bier und warmem Mittagessen zu gehen! Uns ging es gut: Essen im Bauch, Sonne im Herzen und die Seele erfüllt von den unvergesslichen Eindrücken zwei erfolgreicher und sensationeller Flüge!
Als unserer „Logistikmanager“ für Tortuguero hatte ich schon im Vorfeld Kontakte geknüpft: wir brauchten Super Benzin. Die Boote in Tortuguero werden alle mit Normalbenzin betrieben. Unser 2-Takt Öl hatten wir allerdings dabei. Es klappte wie am Schnürchen: Unsere Kanister mit Superbenzin wurden zeitgleich mit dem Mittagessen bereitgestellt und mit einem Lastenfahrrad bis zur unserer Unterkunft gefahren.
Für den Nachmittag trennten sich unsere Wege für kurze Zeit. Esteban und Arturo entschieden sich, die Regenwaldkanäle Tortugueros vom Boot aus zu erkunden. Harry und ich entschieden uns dazu, Gleiches aus der Luft zu tun. Für mich war es ein schöner, entspannter, einstündiger Nachmittagsflug über bekanntem Gelände mit einer ganz neuen Perspektive. Esteban und Arturo solle ich weiter unten tatsächlich erspähen und Harry schoss hoch hinauf und war weit über den Wolken über Tortuguero unterwegs. Ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende entgegen. Und was machen vier junge Wilde als frischgekürte Dorfhelden, wenn der Tag sich der schwarzen Nacht entgegenneigt? Nun ja: ein Bier, ein Abendessen, duschen, Licht aus, Bettruhe um 8 Uhr. Fix und fertig!
Von Grenzgängern und Heimkehrern
Folglich waren wir am nächsten Morgen wieder alle zeitlich auf den Beinen und steckten (natürlich) als erstes die Nasen in den Wind. Nicht so gut: wieder die falsche Richtung aus dem Landesinneren. Nun denn, so ergab sich die Zeit für ein gemütliches Frühstück während der Wind drehte. Vollgetankt ging es von Tortuguero zuerst nach Norden in Richtung Nicaragua.
Nördlich von Torguero wird es noch einmal eine Spur einsamer. Straßen sucht man hier immer noch vergebens. Unter uns Regenwald, Strand und Ozean. Einen letzten Außenposten der Zivilisation stellt das Dorf Barra del Colorado dar, mit einem großen Posten der Grenzschutzpolizei. Dann nur noch Wildnis, bis in der Ferne der Grenzfluss Rio San Juan durch das Grün schimmert. Es ist ein verlorener, wilder, letzter Zipfel Costa Ricas, um den es dennoch vor einigen Jahren eine Kontroverse gegeben hat, als es zu Grenzstreitigkeiten mit Nicaragua um die Isla Calero kam. Und während wir uns über besagter Insel zielstrebig der Landesgrenze näherten, drehte plötzlich weit unter uns ein Schnellboot und hielt mit voller Fahrt auf uns zu. Grenzpolizei? (Costa Rica hat kein Militär) Wir würden es nie erfahren. Wir waren viel zu hoch und konnten keine Kennzeichnung auf dem Boot erkennen. Nach 15 Minuten brach das Schnellboot die Verfolgung ab: in der Luft waren wir eben doch schneller und unerreichbar.
Fast gleichzeitig mussten wir aber leider auch abdrehen und den Rückweg antreten. Auf dem Hinweg hatten wir kräftigen Gegenwind und so mussten wir uns mit dem Blick auf die Grenze zufrieden geben, ohne sie vertikal überflogen zu haben. Mit viel Sorgfalt und Sicherheitsmarge achteten wir auf den Benzinstand in unseren Tanks in diesen abgelegenen Ecken. Ohne Probleme schafften wir es zurück bis nach Tortuguero. Das kleine Dorf erschien uns jetzt schon als zweite Heimat: unsere feste Basis für Flugoperationen.
Jetzt wurde nicht getrödelt. Der Wind war perfekt, die Sonne schien und wir hatten noch einen weiten Weg vor uns. Schnell hatten wir die Tanks wieder gefüllt und unser Reisegepäck verstaut. Ein letztes Mal boten wir den Menschen aus Tortuguero vier Showstarts und dann waren wir wieder in der Luft über den Schildkröten. Wir flogen alle niedriger als auf dem Hinweg… es war ja jetzt… vertrautes Gelände! Ein leichter Rückenwind meinte es gut mit uns und so sahen wir dem Rückflug in Richtung Puerto Limón sehr gelassen entgegen. „Motor aus!“ „Motor aus“! – riss uns wieder aus unseren entspannten Träumereien. Arturo drehte ab und setzte an zur Landung in der Wildnis tief unter uns. Dann drehte er in Richtung offenes Meer? Und stieg wieder? Es war nur ein kurzer Schreckmoment: Er hatte wohl aus Versehen seinen Motor ausgeschaltet und konnte aufgrund seines Safe Start Systems für zehn Sekunden die Mühle nicht wieder anwerfen.
Mit reichlich Benzin und nur gut 1,5 Stunden Flug erreichten wir den Norden der Hafenstadt Puerto Limón, wo sich gerade ein Paramotor Trike zum Start vorbereitete. Immer schön Flugkollegen zu treffen! Wir landeten neben ihm, um ein bisschen zu quatschen. Dann zogen wir unseren Joker: Dave kam uns mit dem Pick-Up abholen, da es schon sehr spät war. Unterwegs gönnten wir uns ein großes, spätes Mittagessen, so dass wir tatsächlich erst im Dunkeln wieder in unserer AirBnB Wohnung ankamen. Wieder müde, wieder glücklich!
Karibische Schönheit – atemberaubend!
Einer geht noch! Einer muss noch! Obwohl wir heute die Rückreise antreten mussten, war am Morgen noch Zeit für einen letzten Flug: Diesmal nach Süden, um auch noch einmal die panamesische Grenze berührt zu haben. Wieder warteten wir darauf, dass der Wind drehte. Ungeduldig. Schließlich kam der Wind vollständig zum Erliegen und wir starten durch. Vorwärtsstarts. Als altgedienter Freiflug Pilot kann ich die Vorwärtsstarts ja immer noch nicht so richtig leiden. Als hätte mein Bauchgefühl es ankündigen wollen, stieg mein Schirm schief. Ich korrigierte nach links… wieder ein Stück nach rechts. Und zog durch! Und hielt die Luft an! Der Strand war fast zu Ende. Wäre die nächste Welle etwas höher gekommen, hätte ich nasse Füße bekommen. Im besten Fall. Aber jetzt erhob ich mich majestätisch über die Pracht unter mir und atmete wieder tief und regelmäßig. Und was für ein Flug das werden sollte!
Unter uns leuchtete das blaue Meer, begrenzt nur vom gelben Sand und tiefgrünem Wald. Die Sonne schien. Surfer schaukelten in den Wogen und warfen Ihren Schatten weiter unten auf den Meeresboden während sie auf die perfekte Welle warteten. Einen Kamm querten wir und dann flogen wir das Flusstal entlang, welches Costa Rica von Panama trennt. Ich positionierte mich direkt über der Mitte des Sixaola Flusses und stellte mir vor, dass meine rechte Flügelhälfte jetzt in Panama flöge, meine Linke weiterhin in Costa Rica. Unter mir tauchte die offizielle Grenzstation auf und dann ein Stückchen weiter die Flussmündung mit dem karibischen Meer. Von hier folgten wir dem Küstenverlauf zurück bis zu unserem Landeplatz und…. waren alle vier sprachlos: So glasklar war das Wasser unter uns, dass wir bis auf den Meeresboden schauen konnten. Weitläufige Korallenbänke liegen vor der Küste. Der Regenwald, von Palmen gesäumt, reicht bis an den Strand. Karibische Schönheiten (diesmal meine ich die Zweibeinigen) winkten uns von unten zu. Ein paar Rochen schwammen vorbei. Ein paar Taucher stellten Langusten nach und ich stieß hinunter bis zu ihrem kleinen Boot, das sacht auf den Wellen schaukelte und die Grenze markierte zwischen den drei Dimensionen der Taucher unter mir und meinen drei Dimensionen über ihnen. Unsere Blicke begegneten sich und wir winkten uns zu.
Fast schon widerwillig landeten wir wieder sanft am Strand. Wir konnten die wunderschönen Bilder kaum verarbeiten und waren angefüllt von diesem Erlebnis. Aber viel Zeit zum Schwärmen blieb uns nicht. Uns stand noch eine lange, lange Heimfahrt bevor. Aber wir waren zufrieden. Mehr als das. Ein Traum war in Erfüllung gegangen. Und wir schätzen uns glücklich, diese magischen Orte aus so einer privilegierten Perspektive erlebt haben zu dürfen. Ich bin dankbar für diese grenzenlose Freiheit: Balsam für meine Seele in diesen schwierigen Zeiten!